Verein für Heimatkunde Merzig e.V.
  

Schätze aus der Vorgeschichte: Neuer Steinzeitfund aus Mondorf

von Michael Osadczuk

 

Die Steinzeit war der früheste und mit großem Abstand längste Abschnitt der menschlichen Geschichte. In Merzig und seinen Stadtteilen gibt es zahlreiche Funde aus dieser Epoche, die alle von Michael Osadczuk in der dritten Ausgabe der Zeitschrift "Merziger Geschichten" ausführlich vorgestellt wurden.

Den neuesten Fund machte er selbst während seiner Recherche für den Artikel auf einem Feld südlich von Mondorf. Auf den ersten Blick handelt es sich um einen gewöhnlichen Stein. Doch er weist typische Bearbeitungsspuren eines steinzeitlichen Werkzeuges auf. Die Kanten sind retouchiert. Es handelt sich demnach mit Sicherheit um einen Schaber mit den Maßen 20,6 mm Länge, 16 mm Breite und 5,0 mm Dicke. 


Ein Schaber war ein vielseitiges Werkzeug der Steinzeit, das den Menschen dazu diente, Holz zu zerschneiden und zu glätten, Fell von Tierhäuten abzuziehen oder Leder zu reinigen. Mit einem Schaber konnten auch Elfenbein, Knochen und Geweih geschnitzt werden.

 

 


Das Stück kann der Zeit zwischen der Mittelsteinzeit und dem Ende der Jungsteinzeit zugeordnet werden (Zeitraum von 10.000 v. Chr. bis 3.500 v. Chr.). Damit ist es mindestens 5.500 Jahre alt! Ein vergleichbarer Schaber befinden sich in der Museumausstellung der römischen Villa Borg.

 


 

Der Fund wurde im Juni 2023 dem Landesdenkmalamt gemeldet. Gemäß Gesetz geht der Fund aufgrund seines wissenschaftlichen Werts in den Besitz des Landes über.

Bild 1: Der Schaber
 Bild 2: Diorama zum Leben in der Steinzeit