Verein für Heimatkunde Merzig e.V.
  

Foto der Woche - 2023 2. Halbjahr


Foto der Woche vom 18.12.2023

Saarfürst-Kutsche am Bahnhof Merzig-Ost (1965, coloriert)


Foto der Woche vom 11.12.2023

Besseringer Kino "Lido" in der Brückenstraße (Bau 1956 und 1964)

Das Besseringer Kino wurde vergleichsweise spät errichtet und war wie viele andere Vorort-Kinos nicht in einem bestehenden Saal untergebracht sondern in einem reinen Kino-Neubau. Das erklärt auch, warum es sich bis Ende der 1990er Jahre halten konnte und damit viele andere Kinos überlebte. Das Lido hatte in den 1960er Jahren noch 312 Plätze, 1995 noch 189. Benannt wurde es nach dem "Besseringer Lido", dem unfertigen Saardurchstich, der bis zu seiner Fertigstellung 1964 von der Bevölkerung als Strandbad genutzt wurde. Auf dem Foto 1964 sitzt der spätere Besitzer Heinz Welsch vor dem Kino.
In der Silvesternacht 1999 brannte das Gebäude aus und wurde später vollständig abgerissen - dort steht heute ein Zentrum für betreutes Wohnen. 

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Foto der Woche vom 04.12.2023

Die verschneite untere Poststraße um die Weihnachtszeit (Dezember 1980)


Im hinteren Teil der Poststraße war schon damals eine Einkaufsstraße/Fußgängerzone eingerichtet. Damals waren Fußgängerzonen lediglich mit dem Verkehrszeichen 250 (Verbot für Kraftfahrzeuge aller Art) mit dem Zusatzschild Einkaufsstraße/Fußgängerzone ausgeschildert. Die Kombination ist heute durch das Zeichen 242.1 (Beginn einer Fußgängerzone) ersetzt, welches am 1. Oktober 1988 neu eingeführt wurde.

Foto der Woche vom 27.11.2023

Behelfsbrücke über die Saar bei Besseringen (1939/1940), im Hintergrund das Kloster St. Gangolf mit dem Hofgut


Diese Behelfsbrücke stammt aus der Zeit des Sitzkriegs 1939/1940. An mehreren Stellen zwischen Mettlach und Merzig wurden schwimmende Brücken errichtet, um mehr Mensch und Material in kürzerer Zeit auf die andere Saarseite zu schaffen, welches das Kampfgebiet darstellte. Auch nahe der Hilbringer Brücke sowie bei Fremersdorf sind solche Brücken aus dieser Zeit nachgewiesen.

 

Foto der Woche vom 20.11.2023

Westwallbunker WH 427, Regelbau 10 (um 1963)

 

Der Westwallbunker mit der Nummer WH 427 befand sich zwischen Merzig und Harlingen, neben der Eisenbahnbrücke der Strecke Merzig-Bettelainville. Von der gesprengten Brücke gibt es einige Aufnahmen. Es handelt sich um einen Regelbau 10, dessen Kampfraum sich aner deutlich unter Truppenraumniveau befindet. Dies ist vermutlich der außergewöhnlichen Lage im Bahndamm geschuldet. Diesem Umstand ist es auch zu verdanken, dass die Anlage nach dem Krieg nicht gesprengt wurde.

Die sichtbaren Beschädigungen der Anlage sind auf Kampfhandlungen am 31. Januar 1945 zurückzuführen, die in einem Schriftstück aus Februar 1945 dokumentiert sind.


"Ein Sherman-Panzer nahm am 31.1.1945 südlich Merzig einen Regelbau 10 mit angehängtem Kampfraum unter Beschuß, der jenseits der Saar am Ufer aufragte. Von 17 abgegebenen Schüssen gingen 7 durch die frontale Mauerscharte des Kampfraums, zerstörten das MG und ließen dort gelagerte Handgranaten, Panzerfäuste und Munition hochgehen. 3 Tage später erschien erneut ein Panzer in etwa 500 m Entfernung und beschoß die freie Frontmauer des Bunkers. Nach dem 6. Schuß war die Wand zum Bereitschaftsraum durchschlagen. 10 Granaten, darunter Phosphorgranaten, setzten das Zerstörungswerk fort. Es entstand eine Öffnung von etwa 2 m Breite"

Im weiteren Verlauf des Dokuments machte die Wehrmacht insbesondere die freistehende Wand für den Verlust der Anlage verantwortlich und betont die Wichtigkeit von Anerdungen! Die Anlage wurde im Zuge des B51-Ausbaus um 1980 vollständig beseitigt.


Foto der Woche vom 13.11.2023

Der umgebaute Eingangsbereich von Optik Helfen (April 1994)


Im Hintergrund ist der alte Eingangsbereich ins Modehaus Ronellenfitsch zu sehen, mit altem Logo und der ab den 1950ern in Europa modern gewordenen, tief ins Gebäude hineinragenden Eingangszone, mit ihren charakteristischen Schaufenstern, die in den öffentlichen Bereich erweitern und den Kunden trichterförmig in den Laden führen. Durch den tiefliegenden Eingang konnte man auch bei geringerer Fassadenlänge die Schaufensterfläche deutlich erhöhen und seine Waren somit effektiver präsentieren. Der Eingangsbereich bot auch Schutz bei Regen, die damit erhöhte Aufenthaltsdauer war beabsichtigt. Ähnliche "Eingangs-Passagen" gibt es heute noch bei Bock & Seip und Leder Roer.


Foto der Woche vom 06.11.2023

Auflösung und Umbau des ehemaligen Gold- und Silberwarengeschäfts und Buchhandlung Becker-Krapp (1985)


Das Geschäft Becker-Krapp war über viele Jahrzehnte eine Institution in Merzig. Die Familie war auch bekannt für die Sammlung heimatkundlicher Dokumente. Das »Archiv Johann Georg Becker-Krapp« umfasst ca. 366 Bücher, 284 Bände heimatkundliche Zeitschriften, ca. 800 Bilder und Postkarten sowie ca. 7713 Zeitungsausschnitte. Es befindet sich im Kreistheimatarchiv im Schloss Fellenberg.


Nach dem Umbau eröffnete in der Poststraße 17 das City-Optikhaus, welches sich auch 33 Jahre später noch am selben Standort befindet.

Foto der Woche vom 30.10.2023

Anlieferung von Äpfeln bei der Süßmosterei (Herbst 1985 oder 1986)

 

Foto der Woche vom 23.10.2023

Das Rathaus-Hinterhof-Gebäude (15.02.1982)

Wo sich heute der Rathausinnenhof befindet, standen bis zur Umgestaltung ab Mitte 1980 und dem Bau des neuen Rathauses einige Nutz- und Verwaltungsgebäude. Hier findet sich die Rückansicht eines Gebäudes, an dem sich auch der Schlauchtrockenturm der Feuerwehr befand, aus Sicht vom Hof des Raushauses. In diesem Gebäude befanden sich die Steuerabteilung, die Zentrale Beschaffung der Stadtkasse die Kämmerei sowie die Datenverarbeitung.


Auf dieser Animation mit dem Luftbild von 1953  ist die Lage des Gebäudes sowie die Sichtachse des Fotografen eingezeichnet.


Foto der Woche vom 16.10.2023

Heute vor 37 Jahren: Historischer Umzug mit Kutschen und Pferden am "Tag des Pferdes" (16.10.1986)


Foto der Woche vom 11.10.2023

Viezfest bei Nacht (um 1990)


Foto der Woche vom 02.10.2023

Buchhandlung und Bürobedarf Regler in der Poststraße in Merzig (März 1984)

Heute Bock&Seip. Die Poststraße war damals noch keine Fußgängerzone, aber mit Straße, Parkplätzen und Bürgersteigen wurde es mitunter sehr eng.


Foto der Woche vom 25.09.2023

Vergessenes Wassertretbecken am Ende der Fellenbergstraße (September 2023)

Von wann bis wann wurde das Becken genutzt? Gibt es Fotos von diesem Wassertretbecken, als es noch in Benutzung war? Warum befindet es sich in einem Wohngebiet? Gerne freuen wir uns über Einsendungen und Hinweise unter heimatkundemerzig@gmail.com


Foto der Woche vom 18.09.2023

Abriss des Hauses Bracher in d er Brauerstraße Ecke Bahnhofsstraße (Mai 1982)

Heute ist die Markthalle im Hintergrund ebenfalls schon Geschichte. Die Villa hinter dem Haus Bracher ist heute ein Hotel:

https://www.stadtvilla-laux.de/


Foto der Woche vom 11.09.2023

Cafe-Restaurant "Zur Annaburg" (Postkarte undatiert, der "Reklame- und Postkartenverlag Mannheim" war in den 1960er Jahren und Anfang der 1970er Jahre aktiv, daher dürfte die Karte aus den 1960er Jahren stammen)

Das Café-Restaurant "Zur Annaburg" befand sich in der Wilhelmstraße 51. Von der großen Terrasse dieses Ausflug- und Tanzlokals (auch "Lokal Sutor" genannt, nach der langjährigen Betreiberin Walburga Sutor) hatte man einen schönen Blick über Merzig. Es gab auch warme Küche sowie Fremdenzimmer. Auch wenn das Haus heute ein normales Wohnhaus ist, so hat es sich von außen kaum verändert (von der fehlenden Leuchtreklame abgesehen).

Foto der Woche vom 04.09.2023

Neubau des Gebäudekomplex Poststraße 40/Wagnerstraße 18 (Anfang 1990er Jahre)

Auf dem Gelände des ehemaligen Autohaus Johannes im Bereich Hochwaldstraße/Wagnerstraße/Poststraße fand Anfang der 1990er Jahre ein großes Umbauprojekt statt. Mit der Adresse Wagnerstraße 18 (Fundamente und Säulen im Hintergrund) entstand ein großes Büro- und Geschäftshaus mit Bank (Sparda-Bank), Elektronik-Fachgeschäft (damals: Expert Müller) auf der mittleren Ebene, Krankenkasse (DAK) und Steuerberater in den oberen Geschossen sowie kleineren Praxen und Geschäften auf der unteren Ebene. Dort wurde auch ein Parkdeck mit unterer Ebene eröffnet bzw. erweitert, indem früher beispielsweise Flohmärkte stattfanden. Der gesamte Bereich ist flächentechnisch gut genutzt aber auch dementsprechend heute sehr eng. 
Im Vordergrund wird das Geschäftshaus Poststraße 40 errichtet, welches heute im Erdgeschoss ein Reisebüro beherbergt. Es wurde bündig an die damalige Buchhandlung Regler sowie dem damaligen Ärztehaus angeschlossen, mit einem Durchgang zur Wagnerstraße.

Foto der Woche vom 28.08.2023

Aus dem Nachlass des Botanikers und Heimatforschers Paul Haffner im Bürgerarchiv


Bier-Werbung während der landwirtschaftlichen Ausstellung im Merziger Stadtpark (Sept. 1953)

Diese baumhohe Werbesäule war von weithin sichtbar. Ebenso wie beim Milch-Pilz wurden hier die Vorzüge des Getränks hervorgehoben. Vor der Werbesäule steht eine kleine Hütte, vermutlich wurden dort (regionale) Biere ausgeschenkt. 
Zu erkennen ist die Lage der Säule auch auf dem Foto der Woche vom 22.05.2023

Foto der Woche vom 21.08.2023

Die gepflegten Anlagen des Merziger Bahnhofs (1976)

Auf dem Mittelbahnstieg zwischen Gleis 1 und Gleis 2 wurde ein alter, offener Waggon aufgestellt. Im Hintergrund fährt Lok 116-4 der Baureihe 141 ein, die am 11.11.1959 zur Abnahme kam und grün lackiert war. Bis 1981 ist die Lock auf der Saarstrecke unterwegs gewesen und wurde 2003 verschrottet.


Foto der Woche vom 14.08.2023

Gedenkstein anlässlich der Aufstellung des ersten Mastes der Oberleitung für die Elektrifizierung der Saarstrecke (1976). 

Der jeweils erste Mast eines Abschnitts wurde in Gold lackiert als "Goldener Mast" feierlich eingeweiht (Foto in der kommenden Woche). Im Jahr 1976 hatte der Merziger Bahnhof zum vierten Mal in Folge den ersten Preis beim Wettbewerb "Unser Bahnhof soll schöner werden" gewonnen. Dementsprechend gepflegt präsentierte sich das Umfeld.


Foto der Woche vom 24.07.2023

Das Rathaus-Hintergebäude im Bereich des heutigen Rathaus-Innenhof (1978)

Das ehemals der Feuerwehr zugehörige Gebäude wurde im Oktober 1980 abgerissen im Zuge der Umgestaltung des Bereichs "Neues Rathaus". Der Turm im Hintergrund ist der ehemalige Schlauchtrockenturm der Feuerwehr. Er fiel den Abrissbaggern ebenfalls Ende Oktober 1980 zum Opfer.


Foto der Woche vom 17.07.2023

Das Merziger Gaswerk (um 1890)
Die Merziger Gasfabrik wurde 1887 in Betrieb genommen. Von dort aus wurden die Wohnungen der wohlhabenden Geschäftsleute mit Gas versorgt und die Straßenlaternen der Stadt betrieben. Eine Erweiterung des Werks fand 1904 statt, bei der auch ein zweiter Gasbehälter gebaut wurde, da Gas mittlerweile nicht mehr nur zur Beleuchtung sondern auch zum Heizen und Kochen verwendet wurde. Das Werk lief auch nach dem Ausbau der elektrischen Versorgung bis 1939 auf Vollast. Nach dem Krieg wurde Merzig an das Ferngasnetz angeschlossen und das veraltete Gaswerk wurde ab 1950 nur noch zur Verteilung des Gases genutzt und kurz darauf abgerissen.


Foto der Woche vom 10.07.2023

"Erste Merziger Heimatstube" in der "Kaul" (Lothringer Hof, 1984)
Die Heimatstube wurde im September 1983 in Anwesenheit des damaligen Vorsitzenden des saarländischen Kulturkreises, Dr. Franz Josef Reichert, eröffnet.


Foto der Woche vom 03.07.2023

Ausstellungsraum im Expeditionsmuseum Werner Freund (1996)
Das "Expeditionsmuseum Werner Freund" war ein Museum der Kreisstadt Merzig. Es widmete sich den Expeditionen des 2014 verstorbenen Wolfsforscher Werner Freund. Es wurde 1995 im Obergeschoss des Merziger Vereinshaus eröffnet und ist seit 2022 dauerhaft geschlossen.